clown
Nostalgischer Rückblick in unser Viertel  

Jedes Ding
hat
zwei Seiten

über
100 Jährige
Tradition!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Acht Jahrzehnte
weiter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neues

Outfit

der Häuser

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Resümee 2011

 

 

Unser Viertel hat zwei Namen:

MÜNSTER'S > HERZ- JESU < Viertel u n d MÜNSTER'S > KLein-Muffi <.

Wieso? Dieses Viertel mit seinen Namen trägt eine lange und lebendige Geschichte. Es entstand zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Beginn vom Bau des MÜNSTER STADTHAFENs und des DORTMUND EMS KANAls.

Hier und jetzt lade ich Sie ein, mit mir - Renate Köhler - ein klein wenig in der Vergangenheit dieses Viertels zu stöbern ... es ist seit 1 9 8 0 in der Ewaldistraße 24 das Zuhause des WACKELPETERs mit mir als "Chefin". Dieser nostalgische Rückblick basiert auf Gesprächen mit damaligen Nachbarn und Uraltbewohnern dieses Viertels und ebenso auf früheren Unterhaltungen mit Frau "THERESIA WITTE" (+) meiner damaligen Hauswirtin als Witwe. Mit ihrem Ehemann zusammen hat sie bis ca. 1930 die ursprüngliche >Milch-und Kolonialwarenhandlung WITTE< geführt und hat jahrzehntelang hier im Viertel gelebt und gearbeitet.

Das waren andere Zeiten ...

... als es damals im Viertel noch die Gassen ohne Bürgersteige mit Lehm oder mit uraltem Kopfstein- Pflaster und den alten Laternen gab und der Nachtwächter seine Runden machte.
... als es noch den klingelnden "Eis - Mann" und den "Milchmann", den "Leierkasten -Mann" mit seinem Äffchen und den Kohlenhändler gab, der mit Pferd und Wagen kam und die Kinder ihre vertraute „Lotte“ streicheln durften.

... als  man den einen oder anderen Stall hinter dem Haus, im eigenen Gärtchen, teils im Keller besaß für eine Ziege, ein Schaf oder Schwein, für Kaninchen, Hühner, Gänse oder ein anderes Haustier ...

... und man  mit  dem Fahrrad und selbstgebautem Anhänger oder mit dem "Bollerwagen" unterwegs war und damit Kohlensäcke, Dung, Torf, Holz, Wasser, Milchkannen, Kartoffeln, Gras, Löwenzahn, Gemüse, auch Tiere und (kleine oder müde) Kinder und vieles anderes täglich damit transportierte.

... als die Hausfrauen ihre Wäsche  im Hinterhof, auf Leinen in der Küche oder auf dem Dachboden trockneten, die  sie vorher mühselig per Hand  (mit Schmierseife) auf dem Waschbrett sauber gerubbelt hatten ...

... als mit Gusseisen Öfen, Kaminen, Herden, anderen Feuerstellen geheizt und gekocht werden mußte ...

... als es  noch die  vielen kleinen dunklen „Spilunken“ und vielen Eckkneipen gab ... so mancher Schmuggler unterwegs war und  man vor Mitternacht am besten zuhause war.

... als es noch kleine und gemütliche „Tante Emma Läden“ und urige Hinterhof-Werkstätten mit  persönlicher Bedienung gab und man (fast) immer Zeit für Plaudereien und ein kurzes Schwätzchen hatte.

Damals … zu Anfang des 19. Jahrhunderts ...

trugen (fast) alle Mädels Kopftücher, Kittel, Schürzen, wadenlange Kleider, festes Schuhwerk,  von Oma, Tanten oder Mama gestrickte und geflickte wollene Hosen, Schlüpfer, Mützen, (kratzende) Strümpfe, derbe Handschuhe, Ohrenwärmer, Schals,  lange Röcke … fast Alles war immer vom Geschwisterkind vererbt, mußte aufgetragen werden.

hatten fast alle Mädels lange Haare zu Zöpfen, Pferdeschwänzen oder Kränzen geflochten (Frisör war teuer).

Und die Buben trugen (meist) Lederhosen, Hemden, Käppis, Strickpullunder, dicke Strümpfe, Halstücher, Strickjacken, Knickerbocker, geflickte Hosen, Stramme Hosenträger,  Schnür-Schuhe, Gummistiefel, Holzklotschen, bzw. liefen viel barfuß … und fast jeder Junge trug seine Schätze in den Hosentaschen mit sich herum, wie z.B. Nägel, Bindfaden, Taschenmesser, Kreide, evtl. ein Pfennigstück, Murmeln , Steine und andere Geheimnisse mehr ...

als die Kinder noch „herrlich viel“ draußen auf den Strassen, im Wäldchen, am Kanal und auf  den  Wiesen, in den Gärten, den Hinterhöfen, Schuppen und Ställen, den Kellern und (heimlich) auf dem Dachboden ...

mit Steinen, Stöcken, Seilen und Stelzen, mit Murmeln, Kreiseln, Bällen, Teddys, Puppen, Holzautos, Bollerwagen, mit selbstgebauten Schleudern, Drachen, Laternen, Anhängern, Seifenkisten spielten …

als Gruppenspiele, Rollenspiele und Straßenspiele beliebt waren wie z.B.: „Vater, Mutter und Kind“ - "Flaschendrehen" - "Räuber und Gendarm“ - „Völker- und Fußball“ -   „Fangen“ und „Verstecken“ - Baumhäuser bauen -   Hüpf- und Seilspiele, evtl. mal Gummitwist - auf Bäume, Mauern, Zäune klettern, selten mit Haustieren spielen, eher Futter suchen dürfen ... und  Gemeinschafts - Spiele wie: „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?“ und „Wer fürchtet sich vor ‘m Schwarzen Mann“, "Deutschland erklärt den Krieg" und wo man "Klingeljagd machte“ und vieles Andere mehr an traditionellen und an selbst erdachten Spielen. (Vielleicht erinnert sich die oder der andere daran?)

Neues trifft auf Altes

>Klein Muffi<  ist in den 80 iger Jahren mit dem alten Hafen- und  Industrie Flair „urig alt, gemütlich und speziell“.

Als der WACKELPETER im Januar 1980  hier im Viertel einzieht,  gibt es hier noch etliche kleine Einzelhändler und Selbständige:

Die Schuster und Schneider, die Fleischer, den Bäcker, die Apotheken, die Maler, den Juwelier, die kleinen Lebensmittelgeschäfte, den Fahrradladen, den Kiosk, die kleinen Lokale, die Eckkneipen, die Handwerker in ihren eigenen (Hinterhof-) Werkstätten . . .


Jedoch so ein Second hand shop für Baby- und Kinderkleidung, das war damals absolut neu im Viertel!

Das neue Zuhause des WACKELPETERs ist mitten drin in einem Viertel mit einer kunterbunten Wohnstruktur, generations gemischt und vielschichtig bewohnt:

von alt eingesessenen Familien mit ihren Kindern und (Ur-) Großeltern, von Witwen, von Ehepaaren, Alleinerziehenden, Pärchen, Singles, von zahlreichen türkischen Familien und ebenso in Wohngemeinschaften lebend von vielen Studenten/Studentinen.

Hafen und Industrie haben Spuren hinterlassen, die Häuser im Viertel sind alt, strapaziert und verbraucht, da sparsam und einfach mit damals üblichen  Materialien gebaut.

„Überall ist irgendwo irgendwas irgendwie kaputt“. Dächer und Keller, Mauern und Wände sprechen Bände. - Auch die WACKELPETER Räumlichkeiten sind alt und verbraucht! Da liegt sehr viel an Arbeit an im Laufe der Zeit, oben im Hauptraum und insbesondere in den zwei Kellerräumen und unseren zwei unteren „Katakomben“.

Im Wandel der Zeit geschieht Veränderung:

Jedes Jahr wieder und immer wieder neu werden so einige der alten Häuser:

verkauft, verpachtet, vermietet, verlassen, vererbt ... Andere Häuser werden saniert, modernisiert, teils (liebevoll) restauriert.

Wohnraum wird umstrukturiert, Wände werden entfernt oder neu eingezogen, Räume werden vergrößert, andere verkleinert ...

Neue Apartments, kleine Wohn- Einheiten, andere Wohn- Nutzungsformen entstehen, Dachböden werden aus- und umgebaut, aktuell gefragter Wohnraum wird geschaffen ...

Farbige Fassaden, neue Dächer, Kunststoff- Fenster, Balkone, Haustüren … es wird saniert, investiert und renoviert!

Ein neues Straßen- Design und andere Nutzungen der Hinterhöfe mit Garagen und/oder Hausgärten entwickelt sich. Der Mietzins wird teurer, die Wohn- und Lebensqualität im Viertel erhöht sich (teilweise).

Es gibt nur noch ganz wenige der alten Einzelhändler, dafür neue Lokalitäten und andere Geschäftskonzepte.

Ein neu gestyltes Viertel mit neuem Image!

Da hat die STADT MÜNSTER verstärkt "mit gemischt": Ausbesserung und teils Erneuerung von Straßen- und Gehwegpflastern, Einrichten von Tempo 30 - Zonen mit Straßenschwellen, Straßenbäume und neue "Begrünungen" , Schaffung weiterer Spielplätze, bzw. Sanierungen, "finanzielle Leckerbissen" für Hauseigentümer bei energiesparenden Baumaßnahmen/Renovierungen der Altbauten.

>Klein-Muffi< wird Hier und heute als ein "Zuckerstückchen von Münster" präsentiert: Eine Umstrukturierung des Hafengebietes hat die alte (nachbarliche) Industrie-und Hafenlandschaft in den letzen zehn Jahren völlig verändert durch ein "Mammutprojekt", genannt: „Strukturwandel des alten STADTHAFENs" bezogen auf den stillgelegten Seitenkanal. Da liefen 1996 die alten Erbpachtverträge mit der STADT MÜNSTER aus:  „Schluss mit Lustig und grauer Industrie“, da war Umdenken angesagt! Neue gewerbliche lukrative Nutzungsmöglichkeiten, Sanierungen der Hafengebäude und alten Fabrikhallen, neue kommerzielle Mieter, Käufer- Verträge ... bis hin zum heutigen sog. >Kreativ-Kai< mit seinem neuen Flair.

Der WACKELPETER hat seit 1980 sein Zuhause in der Ewaldistraße 24 behalten. Der >Kreativ-Kai< und der "natürliche" Dortmund-Ems- Kanal mit seinem kunterbunten Panorama - seinen Cafes, Restaurants, Wiesen, Bänken, Booten, Schiffen, Dampfern, Enten - beides liegt in unmittelbarer Nähe.

Kommen Sie vorbei und erleben Sie unseren nostalgischen Charme im ehemaligen "TANTE EMMA Laden" und wenn Sie Zeit und Muße haben entdecken Sie mit Ihren Kindern unsere Umgebung.


Ewaldistraße 24 um ca. 1930


siehe auch:
Herz-Jesu-Viertel (Klein-Muffi)

 

 

 

 

 


 

 

Es waren
harte ...

und

gesellige
Zeiten

 

Man war
Selbstversorger

 


Wäsche waschen war Schwerstarbeit

Heizen und Kochen ebenso!

 


Gemütlichkeit
auf engem Raum

 

 

 

 

Das Outfit


der


Kinder

 

 

 

 


Wo ...

und was ...

und womit

sie so spielten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


1980
Einzug des WACKELPETERS

Ewaldistrasse 24

 

 

Alt und Jung lebt zusammen!

 

Wo Licht ist
gibt's auch
Schatten ...

Die Mieten sind gering, die Häuser verbraucht

 

 

 

 

Neue Eigentümer

neue Mieter ...

neue Nachbarn.

 

 

Wo Licht ist
gibt's auch
Schatten ...

 

 

 

 

 

siehe auch:

Hafen Münster-Wikipedia

 

 

 

 

 

 

www.kreativkai.de

 

 

 

 
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